Ich heiße Carina und ich habe fast fünf Jahre lang in Bilbao im Baskenland gelebt. Viele Leute fragen mich, warum ich ins Baskenland gegangen bin, was ich dort gemacht habe, und warum ich mich dann entschieden habe, wieder nach Hause nach Österreich zu gehen.
In den nächsten Zeilen werde ich versuchen, euch alle Details über meine Zeit im Baskenland zu erzählen 😸
Meine Entscheidung, nach Spanien zu gehen, hängt mit meinem Studium zusammen. Ich war zum ersten Mal in Spanien mit 16, um einen Intensivkurs im Sommer zu machen. Während dieser Reise habe ich mich in das Land, die Kultur und die Sprache verliebt. Ab diesem Moment war klar für mich, dass ich eines Tages in Spanien leben werde.
Später habe ich mich dann dazu entschieden, Spanisch auf Lehramt an der Universität zu studieren. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur bietet ein Programm für Lehramtsstudenten, mit dem es möglich ist, für ein Jahr ins Ausland zu gehen und Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Ich habe mich beworben und habe einen Platz im Baskenland zugeteilt bekommen und so hat mein baskisches Abenteuer bekommen.
Das Baskenland (La Comunidad Autónoma Vasca)
Das Baskenland befindet sich im Norden Spaniens an der Grenze zu Frankreich. Die Region besteht aus drei Provinzen: Bizkaia, Guipuzkoa und Araba. Die bekanntesten Städte der Gegend sind sicherlich Bilbao und San Sebastián, die Hauptstadt ist jedoch Vitoria-Gasteiz.
Das Baskenland ist vor allem für seine exzellente Küche bekannt- darüber erzähle ich euch später mehr-, seine beeindruckende Küste und seine faszinierende Landschaft. Die Küste ist ein Paradies für Surfer, also wenn euch dieser Sport gefällt, dann ist das die perfekte Region für euch. Ich mag am liebsten die Farben der Landschaft.
Es regnet im Baskenland viel, ähnlich wie in Salzburg, und deswegen ist ein sattes Grün die dominanteste Farbe in der Landschaft. An der Küste sieht man dann auch noch das Blau des Atlantiks, daher sind für mich die Farben des Baskenlandes das satte Grün der Wiesen und das intensive Blau des Meeres.
Ein kleiner Strand in Bermeo, eine kleine Stadt an der baskischen Küste.
Bilbao/Bilbo
Ich habe fast fünf Jahre lang in Bilbao, der Hauptstadt von Bizkaia, gelebt. Bilbao ist die größte Stadt der Region und die bekannteste Sehenswürdigkeit ist selbstverständlich das Guggenheim Museum.
Die Stadt hat aber viel mehr zu bieten. In der Altstadt mit ihren engen Gässchen gibt es viele Bars und kleine Geschäfte. Eines meiner Lieblingsgeschäfte ist ein Hutgeschäft, in dem nur Baskenmützen,
Txapelas, verkauft werden.
In der Altstadt sind auch einige sehr sehenswerte Kirchen wie beispielsweise die Basilika der Jungfrau von Begoña (Basílica de la Virgen de Begoña), die Kathedrale von Santiago und die Kirche des Heiligen Nikolaus. In der Stadt gibt es außerdem auch noch einige Museen, wie das Kunstmuseum, das Baskische Museum und das Maritime Museum. Die Atmosphäre in der Stadt ist sehr angenehm und entspannt.
Puppy, die Hunde-Statue, die vor dem Guggenheim Museum steht. Die Leute in Bilbao bezeichnen das Museum
Liebevoll als die Hundehütte von Puppy.
Die Basken sind anders
In fast ganz Spanien sagen die Leute, dass die Basken anders sind und dass sie sogar ein
bisschen komisch sind. Während meiner Zeit im Baskenland konnte ich feststellen, dass da
schon etwas Wahres dran ist. Die Basken sind tatsächlich ein bisschen anderes, jedoch haben sie eine sehr spannende Kultur und ihre Eigenheiten machen sie auch wieder irgendwie liebenswert.
Man sagt auch, dass die Basken sehr stark sind und sie können sehr schwere Gewichte tragen- es gibt sogar einen Sport, bei dem man einfach nur schwere Steine tragen muss- und auch dass sie ein bisschen grob (also von Taktgefühl keine Spur!) sind und ungeheure Mengen Essen vertilgen. Ihr könnt sie euch ein bisschen vorstellen wie die Gallier von Asterix und Obelix 🤣. Da im Baskenland das Wetter oft sehr viel schlechter ist, als im Rest Spaniens gibt es auch sehr viele Witze darüber (siehe Foto links).
Übersetzung: Der baskische Sommer wird geladen ... Die Installation ist fehlgeschlagen.
Error 404: Der Sommer wurde nicht gefunden. Der Sommer ist in Ihrer Region leider nicht verfügbar.
Bitte neu starten und im Süden versuchen.
Das große Mysterium der Sprache
Habt ihr gewusst, dass man im Baskenland nicht nur Spanisch spricht? In der Region gibt es zwei omzielle Sprachen: Spanisch und Baskisch, Euskera. Euskera ist eine sehr alte Sprache und etwas wie ein Mysterium, denn keiner weiß so genau, woher diese Sprache eigentlich kommt. Um die Sprache am Leben zu erhalten, hat die baskische Regierung verschiedene Maßnahmen ergriffen. Zum Beispiel lernen alle Kinder in der Schule Baskisch, das heißt, sie sind von Anfang an zweisprachig.
In den Städten sprechen die Leute vor allem Spanisch, aber in den Dörfern ist Baskisch sehr stark vertreten. Die Basen sind sehr stolz auf ihre Sprache, also wenn ihr sie für euch gewinnen wollt, dann müsst ihr einfach nur ein paar Wörter auf Baskisch sagen. Hier ein kleines Wörterbuch, damit ihr im Baskenland überleben könnt:
¡Apa / Aupa! | ¡Hola! |
¡Eskerrik asko! | ¡Gracias! |
Mesedez | Por favor |
Txakoli bat nahi dut, mesedez. | Quería un vaso de txakoli, por favor. |
¡Agur! | ¡Adiós! |
Die Küche
Die Küche ist im Baskenland sehr wichtig. Die Region ist bekannt für ihre ausgezeichnete Küche und die bekanntesten Gerichte sind sicherlich Steak (Txuleta), Kabeljau in Pilpil-Sauce (bacalao al pilpil) und die berüchtigten Pintxos. Als ich mich zum ersten Mal mit Freunden zum Essen gehen verabredet habe, habe ich gelernt, dass die Basken Essen sehr ernst nehmen. Ihr könnt euch den Ablauf eines Familienessens oder eines Essens mit Freunden ungefähr so vorstellen:
Zwischen 13:00 und 14:00: Man trifft sich, um ein paar Pintxos zu essen und etwas zu trinken.
Zwischen 15:00 und 17:00: Das eigentliche Essen mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise. Danach trinken die Leute gern einen Kaffee und so mancher gönnt sich vielleicht auch einen Longdrink 🕺.
Ab 17:00: Man trifft sich wieder in den Bars, um ein paar Pintxos zu essen und etwas zu trinken.
Zwischen 21:00 und 22:00: Ihr habt’s wohl schon erraten, es ist Zeit für das Abendessen.
Also wie ihr sehen könnt, ist ein Essen mit Familie oder Freunden eine Aktivität, die mehr oder weniger den ganzen Tag beansprucht.
Die Pintxos sind sehr typisch für die baskische Küche und ich muss zugeben, dass ich sie
schmerzlich vermisse. Hier müsst ihr daran denken, dass Tapas und Pintxos nicht dasselbe
sind. Pintxos sind mehr oder weniger eine Scheibe Weißbrot, die mit diversen Zutaten belegt ist.
Pintxos
Pintxos sind mehr oder weniger hochwertige Küche im Miniatur-Format. In den verschiedenen Bars gibt es immer sehr viele Pintxos, sodass es wirklich schwierig ist, nur ein paar auszusuchen. Hier ein paar meiner Lieblings-Pintxos:
Ziegenkäse mit karamellisierten Zwiebel-Paprika
gefüllt mit Kabeljau
Kroketten mit Kabeljau
Ein Champignon-Pintxo
Ein Klassiker, der nie enttäuscht: ein Stück Tortilla
Hier ein paar typische Pintxos, damit ihr seht, wie gut sie aussehen!
Nach fast fünf Jahren in dieser wunderbaren Region habe ich mich entschieden, wieder nach Hause zurückzukehren. Natürlich war das keine einfache Entscheidung, da ich ja ein Leben und Freunde im Baskenland hatte, aber es war der richtige Moment, wieder etwas in meinem Leben zu ändern. Ich bin aber nicht allein nach Salzburg zurückgekommen 😊. Ich habe meine Katze mitgenommen, die ich 2020 im Baskenland adoptiert habe. Meine Katze liebt Essen, man merkt, dass sie aus dem Baskenland kommt.
Comments