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Spanische Traditionen zu Weihnachten in Spanien


Wenn du glaubst, dass Salzburg mit seinen Krampussen den ersten Preis für „Die seltsamste Tradition rund um Weihnachten“ erhält, dann erzähle ich dir ein paar Besonderheiten über die Traditionen in Barcelona, meiner Heimat. Vielleicht änderst du dann ja deine Meinung...



In der Krippe

Fast alle in Katalonien haben zu Weihnachten zu Hause eine Krippe stehen. ¡Qué bonito! Das Moos und die Figuren: die Jungfrau Maria, das Jesukind, Josef, der Ochs und die Hirten, ein Mann, der sein Geschäft verrichtet…

Was?! Ein k*ckender Mann?


Du hast richtig gelesen. In einer katalanischen Krippe darf die Figur des “Caganer” (cagar = groß auf die Toilette müssen) nicht fehlen.


Dies wird von der Kirche seit dem 17. Jahrhundert absolut akzeptiert. So richtig verbreitet hat sich die Tradition aber erst im 19. Jahrhundert. Stell die Figur aber an einen Platz etwas entfernt von der Krippe – schließlich braucht der arme Mann ein bisschen Privatsphäre. Da der Mann mit seinen Ausscheidungen die Erde düngt, dient er als Symbol für den Wohlstand im Neuen Jahr.


Es bringt Glück und Freude, wenn man diese Figur in seine Krippe stellt; wenn nicht, bringt es Unglück.


Diese Figur ist so berühmt, dass man inzwischen schon Caganer kaufen kann, die einer berühmten Person oder einer*einem Politiker*in ähnlichsehen.




El Cagatió


Und wenn du dachtest, dass der Caganer die einzige typisch-katalanische Figur ist, die sich während der Weihnachtsfeiertage erleichtern muss, dann liegst du falsch. Ich stelle dir Cagatió, den Baumstamm, der Geschenke k*ckt, vor.

Schon eine Woche vor dem 24. Dezember hat jede katalanische Familie (vor allem, wenn es Kinder in der Familie gibt) einen Cagatió zu Hause. Der Cagatió ist ein Baumstamm, der eine typisch-katalanische Mütze ­– eine rote Barretina – trägt und eine Decke umgehängt hat. Auch Augen, einen Mund und Beinchen hat er.

Jeden Tag muss man ihm zu essen geben: Früchte, Süßigkeiten und Getränke wie Wasser oder Likör. Je mehr er isst, desto mehr Geschenke kommen unten raus, claro hahaha


Am 24. Dezember schlagen die Kinder mit einem Stab auf den Cagatió, um ihn dazu zu bringen, die Geschenke endlich auszuk*cken, während sie ein nettes Lied singen, das zusammengefasst folgendermaßen geht: Cagatió, bitte k*ck keine Heringe, die sehr salzig sind. K*ack besser Mandeln und Turrón. Wenn du nicht gescheit k*ckst, dann schlage ich dich mit meinem Stab.


Das mag sich komisch anhören, wenn Kinder einen Baumstamm bitten, sich zu erleichtern und ihn dazu mit einem Stab schlagen, aber es kann wirklich entzückend sein!




Die 12 Weintrauben zu den Glockenschlägen

Es tut mir leid, dass ich gerade noch von *ähheeeeem gesprochen habe und jetzt mit dem Essen weitermache, aber... auch diese Tradition ist zu den Feiertagen sehr wichtig. Es handelt sich um die 12 Weintrauben in der Silvesternacht (la Nochevieja).


Zu Mitternacht sind in Spanien alle vor ihren Fernsehern oder in großen Städten auf öffentlichen Plätzen. Die beliebten Fernsehmoderator*innen übermitteln ihre guten Wünsche fürs Neue Jahr und fassen das alte Jahr noch einmal zusammen. Um 12 Uhr erklingen die 12 Glockenschläge, zu der wir je eine Weintraube essen.



Diese Tradition ist so lustig, denn fast niemand schafft es in so kurzer Zeit so viele Weintrauben zu verschlingen. Danach umarmen wir uns und wünschen uns „Feliz Año Nuevo”.


Man sagt, dass die Weintrauben im neuen Jahr Glück bringen, also vergiss nicht, sie um Mitternacht zu essen, um endlich das Subjuntivo Imperfecto im Jahr 2024 zu meistern ​🤭​


Jetzt weißt du, wie wir diese besonderen Tage in Katalonien und in Spanien feiern.





Wir wünschen dir unas felices fiestas y próspero año nuevo!



Was glaubst du, was uns das Jahr 2024 bescheren wird? Kennst du auch eine eigenartige Tradition? Schreib darüber gern in den Kommentaren! Wir freuen uns darauf, über mehr merkwürdige Gebräuche zu lesen!








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